Jackman schaute noch einmal kurz zu Evi, diese lag schon bereit für den Angriff hinter einer Säule. Das Beil im Anschlag würde sie den Überraschungsmoment nutzen um auf die beiden Hünen loszugehen.
Der kampferprobte Schauspieler sah wieder zurück zu der mysteriösen Frau die bereits gemütlich losschlenderte, nichtsahnend vom Hinterhalt der auf sie wartete.
Hugh rollte aus seiner Deckung heraus und legte sich flach auf den Boden und legte das Gewehr an.
Er hatte keinerlei Zielvorrichtung, kein Fernrohr, kein Diopter. Einzig Kimme und Korn. Nur dieses blöde Zielding ganz vorne am Gewehrlauf.
Das wichtigste beim Zielen und Abdrücken war das Ein- und Ausatmen.
Jeder Atemzug verzieht den Lauf, macht die Hände zittrig und unruhig.
Jackman füllte seine Lungen einmal kurz mit Luft, der Lauf richtete sich auf das Bein der Frau.
Kräftig blies er die Luft wieder aus seiner Brust heraus, justierte nach und... als sein Atemzug beendet war drückte er ab.
Er fühlte wie Waffe rumorte. Die angeritzte Patrone bahnte sich ihren Weg aus dem Lauf und ächzte laut. Schabendes Metall klingelte noch nachträglich, zusätzlich zum lauten Knall in seinen Ohren.
Jackman drückte sich vom Boden ab und schaute auf das Ziel welches er sich genommen hatte. Jetzt würde sich entscheiden ob er es geschafft hatte, oder nicht...
[Kampfrobe Bestanden!]
...und zu seinem Glück lag die Frau bereits kniend am Boden, die Hand fest auf eine Wunde gepresst aus der das Blut nur so zu strömen schien.
Die Kugel hatte ihren Zweck perfekt erfüllt. Nicht nur, dass Jackman sie am Bein erwischte, nein. Das Geschoss hatte sich dank der Kerben auch noch innerhalb der Wunde aufgepilzt und eine schmerzhafte, blutende Wunde geschlagen.
Natürlich könnte er ihr sofort hinterher und kurzen Prozess machen, aber Evi war definitiv wichtiger.
Selbst wann dieses Miststück von Kultistin entkam, die Leute von Shengs Hope hätten ein Statement gesetzt. "Fickt nicht mit uns, sonst ficken wir euch ins Knie!"
...und sowas wie ihn nannte man damals wirklich Künstler.
**********
Jackman eilte zu Evi, welche bereits in einen Kampf mit den beiden Hünen verwickelt war.
Wie eine wilde Amazone wich sie Schlägen und Hieben aus, nur um mit jeder Menge Gewandheit die Axt zu schwingen und ihren Gegnern Schnitte zu verpassen.
Hugh lud das Gewehr durch und feuerte mitten ins Getümmel.
Gott sei Dank waren diese Biester größer als normale Menschen, so musste Jackman nur ein Stück weit höher zielen und würde nicht Gefahr laufen auch Evi zu erwischen.
"Gib denen ordentlich mit Schmackes, die Biester mögens hart und dreckig!"
Patronenhülse um Patronenhülse warf sein Gewehr aus und Kugeln durchsiebten den Torso und den Hals eines der beiden Zombiemutanten.
Immer wieder warf er seinen Kopf aus der Schusslinie, dafür blutete er jedoch mittlerweile wie ein angestochenes Schwein und benetzte den Boden mit seinem schleimigen, schwarzen Blut welches in dicken Blasen immer wieder aus seinen Wunden tropfte.
"EL APOSTOL NOS CONDUCIRAN!"
"Jaja, halt die Backen du Riesenbaby"
Jackman feuerte dem Kultisten eine Kugel mitten ins Knie und dieser ging wie schon einer seiner Kollegen zuvor zu Boden und stemmte sich noch mit seinen beiden Pranken von eben jenen ab.
Ohne zu zögern griff Jackman an den Lauf seines Gewehres, welcher ob der vielen Schüsse mittlerweile echt unangenehm heiß war.
[Kampfprobe bestanden!]
Er sprintete los und schwang die Waffe wie eine Keule gegen den Kopf des Mutanten.
Laut knackend brach er dem Mistkerl die Schläfe und hoffte auch alles dahinterliegende.
Auf jeden Fall ging der elende Sack endgültig zu Boden und machte auch keine Anstalten mehr sich anderweitig zu bewegen.
Jetzt, wo Evi keinen ungleichen Kampf mehr kämpfen musste, konnte Jackman sich um die Kultistin selbst kümmern.
**********
Der vorher improvisierte Plan schien aufzugehen. Kultistin angeschossen, Zombies mit Evi bekämpft, Kultistin folgen... perfekt.
Auf dem Boden des Convention Centers klebte eine rote, vor Feuchtigkeit schimmernde Blutspur welcher der Schauspieler einfach nur folgen musste.
Er hörte bereits auf die Entfernung das gepeinigte Stöhnen der Kultistin und wie sie sich über den Boden schliff. Als Jackman dann jedoch in ihr Blickfeld trat und mit festem Schritt auf sie zuging, konnte er förmlich sehen wie ihr das Entsetzen in die Augen stieg.
"Ver... verdammtes... Pack! Warum seid ihr noch nich tot? Wir haben euch doch drei unserer Anhänger..."
"Klappe zu blödes Kuh. Die drei haben wir schon vor einiger Zeit kalt gemacht."
Die Panik in ihrem Blick nahm immer mehr zu und sie versuchte sich immer schneller über den Boden zu ziehen, weg von Hugh.
Er nahm an Geschwindigkeit auf und rannte auf die Kultistin zu.
Der Schauspieler äffte die Kultistin nach und griff ihr in die blonde Haarmähne als er sie endlich zu packen bekam.
Mit Wut und Zorn im Bauch drehte er seine Hand in die langen Haare hinein und fing an die mysteriöse Frau an den Haaren zurück in den Bauch des Convention Centers zu ziehen.
"Wisst ihr. Wir wollten einfach nur nen Sarg transportieren. Hätte ne super Reise sein können..."
"Sarg? Ihr... ihr..."
"...aber ihr Volltrottel musstet daraus ja ne persönliche Angelegenheit machen..."
"Ihr habt den Messias? Ihr seid...?"
"Ja ja, wir sind aus Shengs Hope, el apostolos, trottolos. Is mir wumpe du Kackstelze. Ich donner dir gleich ne Kugel in den Schädel und dann is Sense Lady."
"Nein! Ihr könnt doch noch nicht. Jack sollte euch doch... wir sind noch nicht bereit! Der Messias darf noch..."
Mit einer ungezügelten Menge an Gewalt schleuderte Jackman die Kultistin wieder auf den Boden.
Der harte Aufprall wurde von einem unangenehm Geräusch begleitet, als ihr Kopf auf den Grund knallte.
Ohne zu zögern legte Jackman das Gewehr an und lies seinen Worten Taten folgen.
Das brüllen des Gewehrlaufes hallte durch das Convention Center als Jackman der Kultistin einen tödlichen Kopfschuss verpasste.
Seine Gedanken waren jedoch schon wieder bei Evi. Er hoffte sie hatte den Kampf alleine, Frau gegen Mutant für sich entscheiden können.
Er stürmte los und begab sich direkt zum Platz des Kampfes, hoffentlich ging es ihr gut...
"Viel Glück, ihr beide! Kommt heil wieder!" Rief Mary Eryn und Lisa hinter her, als die beiden als Kultisten Monstern das Hotel verließen. Dann drehte sie sich mit ihrem üblich sanftmütigen Lächeln um und hob den Rucksack auf, den Léo achtlos hatte fallen lassen. Skeptisch musterte sie den verrauften Affenkopf.
"Soo, amigo, mit dir hab ich ein Hühnchen zu rupfen. " sagte sie spitz und lehnte den Rucksack sanft gegen die Wand:" Aber erstmal muss ich hier lüften und aufräumen, und dann, Herr Affe, werden wir uns unterhalten. "
Kurz darauf stand sie mit einem Eimer Wasser und einem alten Wischmop aus der Putzkammer im Foyer und begann, Erbrochenes und Zombie-Sondermüll aufzuwischen. Sobald sie eines erreichen konnte, riss sie eines der Fenster auf und lüftete durch, so dass sich der monströse Gestank von Zombie und halbverdautem Essen langsam verflüchtigte. Währenddessen summte sie fröhlich und etwas schief ein uraltes Lied vor sich hin...irgendetwas mit einer "Mrs Robinson"
Als sie fertig war, kippte sie das gesamte, widerwärtig stinkende Brühe hinters Hotel, stieg über das offene Fenster wieder ein und klopfte sich die Kleidung aus.November blieb währenddessen bei Léo, kuschelte sich an sie und beobachtete sie, immer im Blick, dass sie sich selbst nicht gefährdete. Es hatte den Anschein, dass es nichts neues für ihn war, für Mary auf jemanden aufzupassen.
" So, und jetzt zu dir, Flusenball" Wie selbstverständlich setzte sich zu dem Militärrucksack und wandte sich dem Affen zu, als wäre es das Normalste der Welt, mit einem Plüschtier zu reden.
"Du bist gerade nicht sehr nett zu Leo."
Schweigen.
"Das ist nicht nett, du Halbaffe."
"..."
"Ich rede mit dir, wie es mir passt, damit das klar ist!"
"..."
"Du mich auch, amigo. Jetzt zier dich nicht so."
"..."
" Und deshalb spielst du beleidigte Leberwurst? Ich bitte dich!"
Für jeden Unbeteiligten musste die Situation sehr verrückt aussehen. Eine bedrogte Latina, die mit einem Zombiekopf in der Hand herumrannte, und ein verwuscheltes, mit Blut und Asche bemaltes Mädchen, dass mit ernstem Gesicht mit einem Stoffaffen diskutierte.
Lisa und Eryn blickten sich an. Sie hatten keine Wahl als sich wortlos zu verständigen. Jeder gesprochene Laut hätte verräterische Wirkung haben können, wie auch ein Zögern. Die Gestalt zu ihrer Linken würde sie womöglich nicht mehr lange ignorieren, wie auch andere Anwesende. Mit einem Kopfnicken deutete die Deutsche in Richtung der Geräusche, die von rechts kamen. Wem die Stimmen auch gehörten - es handelte sich dabei sicher nicht um Kultisten.
Eryn erwiderte es ebenfalls mit einer schnellen Kopfbewegung. Unter der Robe klammerte sie sich an den Anhänger von Moore. Er hatte Derreck Glück bringen sollen. Doch wie es aussah, befand er sich hier irgendwo, oder hat sich zumindest irgendwann hier befunden. War das nicht eher Pech? Oder war es Glück im Unglück, dass das Kettchen ihnen den Weg hinein ermöglichte, sie vielleicht in der Lage waren, ihn zu retten? Für den Moment wollte die Barfrau an derartige Eventualitäten nicht denken, einfach hoffen, dass ihr ehemaliger Chef sich auf seiner Trauminsel befand, wenn auch ohne sie. Doch es war leichter gesagt als getan. So einfach ließen sich die Ängste nicht verbannen.
Dennoch gingen sie weiter. Die Schönheit, die momentan übler roch als der Mann, der in ihren Gedanken schwirrte, setzte sich an der Seite von Lisa in Bewegung. Ihr Weg führte die beiden verkleideten Frauen den Gang nach rechts entlang, in der Hoffnung, in schleichender Manier vorsichtig und ungesehen am Zugang zum riesigen Ritualplatz der Kultisten vorbei und schließlich zum ersten [J] der Räume zu kommen, die dort lagen.
Als Jackman sich langsam aus seiner Deckung rollte, war auch der Moment für Evi gekommen. Die beiden Kultistenbrecher hatten die Druckerpresse leicht angehoben und ließen sie beim Tragen nur wenige Zentimeter über den Boden schweben. "Solche Memmen.", dachte die Taucherin kopfschüttelnd. Die zwei Brocken bewegten sich langsam, bedacht darauf, die Presse nirgends anstoßen zu lassen, was ihnen ohne Frage scharf eingetrichtert worden war. Von selbst hätte sie den Männern so eine Vorsicht nicht zugetraut.
Sobald sie dies mit Genugtuung erkannt hatte - das würde alles noch ein Stück einfacher machen - schoss sie mit erhobenem Beil nach vorne. Diesmal gab es keinen Kampfschrei, denn die Kerle mussten so lange wie möglich abgelenkt bleiben, und ohne ein Zögern hieb die Taucherin in den Arm des einen Hünen. Damit ließ er hoffentlich die Druckerpresse fallen, was den anderen nicht nur überraschen und im ersten Moment überfordern würde, sondern ihm das Ding vielleicht auch genau auf die Füße fallen ließ.
Es kam genauso, wie Evi es sich erhofft hatte, allerdings war es Brutus - sie bildete sich einfach ein, dass dieser hier Brutus war - herzlich egal, ob seine Zehen eingeklemmt waren oder nicht. Mit einem lauten "Grrrrrr...." bekam er seine Füße spielend einfach wieder frei, und Schmerz fühlte er ja nicht wirklich. Egal, es war gut gelaufen und Evi hieb nun so oft und schnell mit dem Beil auf ihn ein, wie es ging, immer bedacht, den groben Schlägen des Kultisten auszuweichen. Er war genau wie dieser Kerl damals, den sie mit Andrea bekämpft hatte: Eher langsam aber sehr kräftig.
Der andere, der also nun Herakles sein musste, hatte sich inzwischen auch von der Überraschung erholt und mischte sich wütend in das Gefecht.
Genau in dem Moment war allerdings ein Schuss zu hören, und während die Taucherin wusste, woher er stammte, ließen sich die zwei Riesen zumindest kurz irritieren - genug, damit sie sich neu positionieren konnte und eine bessere Chance hatte, beiden gleichzeitig zuzusetzen, während es nicht zu schwierig war, auch auszuweichen.
"Gib denen ordentlich mit Schmackes, die Biester mögens hart und dreckig!"
Jackman tauchte nur Augenblicke später auf und verteilte mit unglaublicher Präzision Kugeln auf die Feinde, ohne Evi auch nur annähernd zu streifen.
"EL APOSTOL NOS CONDUCIRAN!"
"Jaja, halt die Backen du Riesenbaby"
Brutus wirkte inzwischen als würde er nur noch aus schwarzem, glibberigem Pudding bestehen, so sehr hatten ihm die Kugeln des Anführers zugesetzt. Während Evi ein wahres Katz- und Maus-Spiel mit dem anderen Kultisten veranstaltete, gab Jackman seinem Gegner den Rest und machte sich augenblicklich aus dem Staub.
Herakles wollte wütend hinterher, weil er wohl für einen Augenblick vergessen hatte, was seine Aufgabe war. "Heeeey!", rief Evi deshalb laut. Sie stand direkt bei der Druckerpresse und machte Anstalten, sie aufzuheben, was natürlich nur dazu diente, die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.
Sofort änderte der Hüne die Richtung und stapfte mit überraschender Schnelligkeit auf die Taucherin zu. Er war bei ihr, bevor sie überhaupt für einen Angriff bereit war, aber das machte nichts. Es war ein Risiko gewesen, aber sie hatte mit ihrer Vermutung recht behalten - die Presse war genau wie für die Hope'Ari in diesem Moment auch für die Kultisten gerade oberste Priorität.
Herakles hob rasend vor Wut seine Fäuste, aber als Evi sich etwas duckte und dicht an das wertvolle Gut schmiegte, hielt er inne.
"Ooooh, darf der kleine Herakles die Presse nicht kaputt machen? Hat ihm das die Mama verboten?"
Der Riese brüllte und versuchte die Rothaarige zu packen, aber da wartete sie schon längst mit dem Beil. Ein paar Stummelchen fielen geräuschlos zu Boden - sie hatte Finger erwischt.
Weiterhin blieb sie dicht an der Druckerpresse, immer bemüht, die Bewegungen des Kultisten genau abzuwägen, der immer wieder einen Weg um dieses Hindernis herum suchte. Fast musste die Taucherin lachen. Wenn so ein Brecher seine große Kraft nicht nutzen konnte war er nichts als ein lahmer Dummkopf.
"Komm Herakles, du Erbsenhirn, streng dich an.", zog sie ihn hämisch auf.
Ihr Spott versetzte ihn in wilde Raserei, und nun war der Moment gekommen, wo er die Vorsicht und die Befehle wirklich und ernsthaft vergessen wollte, um dieser rothaarigen Hexe das Gesicht einzuschlagen.
"Ich bin Brutus!!", brüllte der Kultist, beugte sich nach vorne und berührte so erstmals die Presse, die daraufhin ein seltsames, quietschendes Geräusch von sich gab.
Evi hatte nur darauf gewartet. Sie wich nach hinten und ließ ihr Beil so schnell wie in einem bereits etabliertem Reflex nach oben, und dann wieder unten schnellen, dass sie selbst der Bewegung kaum folgen konnte.
Evi: Probe Klingenkreuzer bestanden!
Schwarzer Schleim drang aus dem Schädel von Brutus heraus, als die Taucherin ihr Beil daraus löste. "Oh scheiße.", fluchte sie und schob den riesigen Körper von der Druckerpresse. "Naja, irgendjemand muss die sowieso sauber machen, bevor sie wieder benutzt werden kann."
Als Jackman wenige Augenblicke später zum Schauplatz des Kampfes zurückkehrte, hörte er ein Ächzen. Auf dem Boden lagen die beiden Kultistenbrecher, umgeben von schwarzen Pfützen aus Schlamm. Die Taucherin machte sich gerade an der Druckerpresse zu schaffen, als sie ihren Anführer erblickte.
"Alles... alles erledigt?", fragte sie schwer atmend und sah ihn hoffnungsvoll an.
Jackman nickte ein grimmiges Lächeln voller Genugtuung, und die Taucherin strahlte ihn augenblicklich an.
"Das ist toll! Also, ehrlich, ich würde dich umarmen, weil du so unglaublich klasse bist, aber dieses Ding hier - du verstehst?"
Ganz alleine hob sie die Druckerpresse hoch und musste feststellen, dass die Kultisten ziemlich dumm gewesen waren, sie zu zweit zu tragen. Ja gut, das Teil war ziemlich schwer, und sie hatten nicht ahnen können, dass sie angegriffen werden würden... aber einer alleine hätte es auch getan. Naja, falls ihm nicht die Arme auf dem Weg zurück zum Dome vor Fäulnis abgefallen wären.
Jackman stürzte zu Evi, um ihr zu helfen, obwohl sie tatsächlich halbwegs gut klarzukommen schien.
Aber auch sie wollten ja nicht, dass diesem wertvollen Gut nun etwas passierte, da sie schon darum kämpfen hatten müssen.
"Enigma werden die Augen rausfallen!", sagte die Taucherin noch äußerst gut gelaunt, bevor sie sich mit Hugh und der Presse auf den Weg zurück zu den Skypeople machte.
Es war ein seltsames Gefühl.
Es wirkte, als ob die unheimliche Gestalt links sie bereits wahrgenommen hatte, aber vielleicht meditierte oder ruhte sie auch wie so viele der seltsamen Kreaturen hier.
Unter dem gefühlt wachsamen Auge stapften die beiden Frauen Richtung Osten, den rechten Gang entlang.
Das erste, das sie wahrnahmen, war, ein breiter Zugang, der in Richtung des Spielfeldes führte. Dort hingen schwere schwarze Teppiche von der Decke und sie erkannten, dass sie dort eine massive Brandschutztür hatten. Diese war zwar sicherlich zu öffnen, würde sie dann aber verraten, da sie nicht wussten, was sich hinter der Tür – auf dem Spielfeld also – befinden würde.
Kurz sahen sie sich an, wägten wohl die Gefahr ab, die Tür einfach zu öffnen und dahinter zu spähen, entschieden sich aber letzten Endes dann doch dagegen, da es sicherlich einen klügeren, einen besseren Weg gab, sich das Feld anzusehen. Möglicherweise über oder durch einen anderen Zugang kommend?
Als sie sich endlich vom Entdecken losreißen konnten, blickten sie in den Raum, der ursprünglich ihr Ziel gewesen war.
Der Gestank, den sie an diesem Raum ausmachen konnten, war fürchterlich und vorsichtig schoben sie die dort vorhandenen, sehr leichten Vorhänge zur Seite.
Sie erkannten einen weitere Raum, wahrscheinlich ein ehemaliger Umkleideraum oder die Küche des Stadions, denn hier war alles gefliest. Das es zudem wie eine Metzgerei aussah, war sicherlich und alleine das Werk des einen Kultisten, den sie hier vorfanden.
Es war ein Ungetüm von einem Mann. Größer als zwei Meter und unglaublich fett. Er war in die Reste einer Hose gekleidet und schlief auf einem Leichenberg in verschiedenen Verwesungsstadien. Das bleiche, teigige Fleisch seines Bauches verdeckte sein Gemächt und aus seinem Mund mit den abgebrochenen und tödlich spitzen Zähnen kam ein heiseres Schnarchen, immer wieder unterbrochen von etwas das klang, als würde er im Schlaf wie eine Hyäne lachen.
Direkt um seinen Hals lag ein Schlüsselbund, riesig und schwer.
An seiner Seite zwei Äxte, eine alleine größer als das Vulturemachwerk, das Eryn damals im Dschungel gefunden hatte.
Ein Blick um die Ecke herum in Richtung Norden offenbarte, was sie Beide mit Angst geahnt hatten!
Weiter im Norden lagen die Zellen weiterer eingesperrter Verschleppter aus ihrem Heimatort und es war klar, dass ihr Peiniger, dieses riesige, fette Kultistenschwein den Schlüssel um den Hals trug.
Die Türen, die dort eingefasst waren, bestanden aus schwarzem Holz und das Schlüsseloch sah ungewöhnlich groß aus, wie geschaffen für einen riesigen Schlüssel…
Zitat
Family Issues
Anzahl: ?
Hintergrund: Sucht nach einem Weg in den Alamodome und findet die Verschleppten.
2/3 Zellen gefunden!
...
Zitat
…the mole and…
Anzahl: 1-2
Probe:
a.) Tötet den fetten Mutanten und nehmt den Schlüssel an euch: Kampfprobe
b.) Stehlt den Schlüssel vom Leib des Mutanten: Parcour ODER Infiltrator ODER Ermittler
danach:
c.) Beschützt die Fliehenden durch Kampf oder durch Ablenkung im Falle von getragen Roben: Kampfprobe ODER Händler ODER Verführer ODER Unterhalter
d.) Flieht als Erste und lasst sie für sich selbst kämpfen: Probe gelingt automatisch
Hilfsmittel: Kampfwissen, Terrainwissen: Ruinen, Wissen der alten Welt, Expertenwissen: Kultisten
Hintergrund: Der Großteil der Verschleppten wird in größeren Zellen festgehalten, augenscheinlich, um später verwandelt oder einfach gefressen zu werden. Den Schlüssel dazu trägt der Mutant um den fetten Hals.
Nehmen zwei Personen an der Stationsaufgabe teil, kann jede von ihnen dem jeweils Anderen 20% auf eine beliebige Probe schenken.
Huh, gute Frage. Zumindest nicht, irgendwelchen verschrumpelten Säcken, die sicher nicht ohne Grund in der Zelle mit den nutzlosen, alten und kranken Opfern saßen, Rede und Antwort stehen zu müssen. Zumindest nicht so. Haile warf Jäger einen Blick mit erhobener Augenbraue zu, der hoffentlich alle Emotionen rund um "Was ein undankbarer Sack" bis zu "Dann soll er doch hierbleiben" abdeckte und entfernte sich wieder von der dünnen Wand. Während Jäger weiterhin dort kniete und ebenfalls nicht wirklich glücklich aussah, jetzt einziger Ansprechpartner für Henry zu sein, erkundete Haile die dünnen Gänge, die an beiden Enden von kohligem Schutt versperrt waren, der sich meterhoch auftürmte.
"..."
Die Gänge mögen versperrt sein, ja, aber nicht ganz. Und vor allem nicht luftsicher. Und wo kleine Öffnungen waren, ließen sich Wege finden. Im Prinzip wie im Körper.
Haile klettert die Schuttberge nach oben, um einen Weg in den langen Gang an der Westseite des Domes zu finden. [Parcour]. Mit [Handwerk] lässt sich der Schutt ganz oben sicher vorsichtig und leise zur Seite räumen.
_____________________________________
"Was ist euer Plan?"
"Wir sprengen Wand, dann wir alle fliehen durch Kanalisation. Aber erst wir finden andere Gefangene. Du sagtest Folter? Was passiert?"
Super. Von allen Leuten waren ausgerechend die Stumme, die eh jeder der Siedler hasste und der Scavenger hier. Die geborenen Leute zum Beruhigen und Trost spenden. Und irgendwer muss dem alten Mann auch noch die Sache mit Will nahe bringen...
„Pass gut auf deinen Papa auf Leo und pack ihn wieder gut weg, nicht das ihm noch etwas passiert.“
Das war mit Abstand das Klügste, was Léo den Bullen bis jetzt hat sagen hören.
Die Müffelmischung war ein Kinderspiel gewesen und fröhlich vor sich hin stinkend und aussehend wie Quasimodo machten sich Eryn und Lisa auf nach...tja, gute Frage eigentlich. Das hatte sie irgendwie verpasst mitzubekommen.
Aber hey, ihr ging es immer noch gut und das war die Hauptsache. Die Wolke wurde stetig lichter, aber noch hatte sie das Sagen über die Schwarzhaarige.
"Soo, amigo, mit dir hab ich ein Hühnchen zu rupfen. " sagte Mary auf einmal und lehnte den Álvaros Leiche sanft gegen die Wand:" Aber erstmal muss ich hier lüften und aufräumen, und dann, Herr Affe, werden wir uns unterhalten. "
Fall die Jägerin es wirklich schaffen sollte, in wieder zurück zu bringen, würde sie ihre Machete fressen.
Und dann putzte das aschebdeckte Mädchen. Freiwillig. Einfach so. Einen Ort, den sie bald eh wieder verlassen werden. Sie putzte. Ernsthaft.
Ungläubig beobachtete Léo sie dabei, während November eng an sie gekuschelt lag und sie veruschte, ihren Papa wieder in seinen Beutel zu bugsieren. Was durch die Wolke und den für die Latina absurden Anblick von einer seelenruhig putzenden Mary erheblich erschwert wurde.
Und dann, als sie damit fertig war, nahm sich Mary den entseelten Rucksack Léos vor.
" So, und jetzt zu dir, Flusenball, Du bist gerade nicht sehr nett zu Leo."
Schweigen.
Die wollte das jetzt wirklich durchziehen, aber er war doch schon weg. Ein schiefes Lächeln huschte über das Gesicht der Halbmesikanerin.
"Das ist nicht nett, du Halbaffe."
Autsch, damit hat sie es sich schon versaut.
"Ich rede mit dir, wie es mir passt, damit das klar ist!"
Ob das jetzt war, um Léo aufzumuntern, oder weil Mary spontan auch nen Knacks abbekommen hat, aber das war schon sehr bizarr, dass sie so tat, als würde ihr geantwortet.
"Du mich auch, amigo. Jetzt zier dich nicht so."
Wirklich bizarr.
" Und deshalb spielst du beleidigte Leberwurst? Ich bitte dich!"
Na endlich!
Der Kopf Fransisco war wieder im Beutel und zugeschnürt. Vorsichtig erhob sich Léo und tippte Mary an.
Okay, wieder reden, das wird schon.
"Nuur sooo... Ich weeeiß niiich, mit weeem.... Duuu da graaad reeeedesd...aaaber Áaaalvaro is weeeeg.... Uuuuund er mooocchde das niee, wennn man ihn „Haaaalbaffe“ nannte... Weeeeil er issss ein Orang.Udaaaan, also ein Primaaad und naaajaa... seeeeid er seinen alden Kööööörber nich meeeehr hadde, war er da nooooch sensibler...... von weeegen nur noch halb Affe uun....halb Rucksaaaagg. Iiiiiiss da seeeeeeehr schneeell eingeschnabbd geweeeesen...."
Sacht tätschelte sie der Jägerin den Kopf.
"Aaaaber vieeeel sbaaaaß noooch...."
Und damit machte sie sich weiter zu den Vorräten, dicht gefolgt von dem grauen Fellberg. Die wolke war nur noch ein dünner Nebel.
Aber sie fühlte sich noch immer gut.
Die Chemiedinger lagen da und Léo hatte eine fantastische Idee. Toll, dass das wieder von alleine aus ging. Allgemein fühlte sich recht fokus-befähigt im Moment. Sie würde sich viel Zeit lassen können, weil man ja schon irgendwie aufpassen muss mit solchem Zeug...aber sie hatte früher schonmal gesehen, wie man aus solchem Ausgangsmaterial etwas hergestellt hatte, was Sachen enorm effektiv in die Luft sprengen konnte.
Und hey, am Ende ging es doch auch nur darum, Sachen im richtigen Verhältnis zusammenzuschütten. Also nichts anderes als ein Kochrezept.
Was sollte schon schief gehen?
Geändert von Mephista (27.10.2015 um 18:22 Uhr)
Grund: Sig aus ;D
'Was für ein ekelhafter Gestank!' Die 19-jährige zog unter ihrer Robe instinktiv ihre Nase kraus. Zwar hatten sie und Eryn sich dank Léos Papa - oder wer oder was auch immer dieser unheimliche Zombiekopf war, den die Mexikanerin mit sich rum schleppte - selbst mit einem verwesenden Zombie-Gestank "einparfümiert", aber der hier übertraf einfach alles. Sie musste sich schon fast zurückhalten, kein lautes "Bah!" oder "Igitt" auszurufen, doch damit wären sie in Gefahr gelaufen den Riesen-Zombie (ein anderes Wort fiel Lisa für diesen Berg von einem Mann - oder was auch immer er war - nicht ein) zu wecken. Also bemühte sie sich ruhig zu bleiben und nach einem einprägenden Blick in den Raum den Vorhang wieder zu schließen.
Der Kerl schien eine Art Wächter zu sein. Darauf deuteten zumindest die dicken Schlüssel um seinen Hals hin. Wozu diese wohl passen würden? Darauf bedacht keine lauten Geräusche zu machen, blickte sie Eryn fragend an, obwohl diese aufgrund der Kutten über ihren Köpfen ihr Gesicht ohnehin nicht sehen konnte, und deutete weiter nach rechts, wo der Gang um die Ecke führte. Die Irin nickte und so schlichen sich die beiden vorsichtig weiter. Rechts von Ihnen lagen nun zwei weitere Türen, dicke Holztüren mit riesigen Schlüssellöchern. 'Dazu scheinen die Schlüssel von dem Riesen da vorne zu sein.' flammte in Lisa sofort die Erkenntnis auf. Offensichtlich waren hier drin ihre Familien gefangen, oder zumindest ein Teil von Ihnen. Sie legte ihren rechten Zeigefinger vor ihren Mund, deutete ihrer Begleiterin somit weiterhin leise zu sein, und legte ihren Kopf sanft gegen die erste Tür (I). Vielleicht konnte sie etwas hören? Möglicherweise bekannte Stimmen, die ihr eine Auskunft darüber gaben wer hier gefangen war? Und auch der ehemaligen Kellnerin kam eine ähnliche Idee. Sie ging dicht neben ihr in die Hocke und versuchte durch das verhältnismäßig große Schlüsselloch etwas oder jemanden erkennen zu können.
Henry schüttelte den Kopf auch wen Jäger es nicht sehen konnte.
"Ich weiß nicht was los ist. Vielleicht habens sie es nur zum Spaß getan, vielleicht wollten sie Informationen haben." Der alte Mann rieb sich seine Schläfen, sie hatten auf dem Weg hier her viel erlebt und wenig Flüssigkeit bekommen. Der Kopfschmerz kam langsam zurück. "Ich hoffe ihr wisst was ihr tut. Sprengstoff ist nicht gerade unauffällig."
Von hinter ihm konnte Jäger hören wie Unruhe bei den anderen Insassen aufkam als Henry den Sprengstoff erwähnte.
Dann verschwand er kurz von der Wand und sprach mit jemandem. Durch den kleinen Spalt war nicht viel zu hören. Mit schlurfenden Schritten kam Henry kurz darauf wieder näher.
Okay, er hatte die Skypeople unterschätzt. Sie hatten einen Plan, einen echt dumm, dreist, gefährlichen Plan, aber... hey... man nimmt was man kriegen kann.
"Okay, vielleicht finden wir ja noch jemanden der lebensmüde genug ist um sich da gleich reinzuschwingen. Ich will aber erstmal zurück ins Hotel. Munition auffüllen, Waffe putzen... eh, wem mach ich was vor."
Jackman schulterte seine Waffe und schaute zu Evi und Enigma.
"Ich bin zu alt für den Scheiß. Gegen 3 Fleischklötze kämpfen? Deal. Ne Frau kaltblütig abknallen? Deal. Mit ner Zipline auf den Alamodome krachen und dann dort Guerilla Krieg führen? Ne Amigo, da brauch ich erstmal ein wenig mehr Überzeugungskraft. Ich mach mich erstmal auf den Rückweg und dann wäge ich nochmal Optionen ab."
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Zurück beim Hotel
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Jackman schlenderte durch die zerstörten Straßen von San Antonio, er sah bereits aus der Ferne das rote Backstein Gebäude. Das Fairmount Hotel. Das kitschigste Hotel weit und breit.
Die Fenster waren verhangen und mit einer grauen Staubschicht bedeckt, es war quasi unmöglich von außen in das Foyer zu schauen.
Hugh trat an den Eingang heran der mal von einer Markise bedeckt war. Jetzt standen hier nur noch traurige Metallpfeiler die keinerlei Zweck mehr erfüllten.
Mit einem sachten Druck schob er die Türen auf und trat in das Foyer herein.
Gott sei Dank war hier noch alles okay. Oder... naja... ansatzweise.
Mary hielt gerade einen plüschigen Affenkopf in der Hand und redete diesen zu.
Léo stürzte sich auf einen Haufen Kolben, Flaschen und... keine Ahnung. Aber irgendwas fing sie an zusammenzurühren.
Frank untersuchte die Westen welche sie anfangs fanden.
Howard... heilige Scheiße was war mit Howard los?
"Mensch... schönes Rot, Dr. Hummer."
Jackman grinste Howard an. Er hatte ja keine Ahnung was den Leuten bisher so widerfahren war. Bis zuletzt hatte er ja Mutanten und Druckerpressen gejagt und dafür gesorgt nicht gleich von irgendwelchen verrückten Dachmenschen erschossen zu werden.
Haile hatte keine Probleme, den Schutt nach oben zu klettern und einen Blick in den Gang im Westen zu werfen.
Probe Haile: Parcour: Bestanden!
Die Trümmer boten genug Möglichkeit, hindurch zu blicken, sie jedoch weg zu räumen wäre eine ganz andere Herausforderung, vor allem wenn es darum ging, leise zu sein.
Sie wusste, dass sie es schaffen konnte, sich durch eine der Lücken zu zwängen, aber sie erkannte auch, dass die Trümmer auf der anderen Seite deutlich instabiler waren. Wenn sie also hier hindurch klettern würde, dann wäre sie vorläufig auf der anderen Seite gefangen und hätte erst einmal keinen Ausweg, bis ihr etwas Besseres oder Klügeres einfallen würde.
Möglicherweise würde sie dann hier ausharren müssen, bis der Angriff auf den Dome stattfand…
Probe Haile: Handwerk: Bestanden!
Denn ihr war klar, ein Zurückklettern über den westlichen Gang Richtung Osten würde sich mehr als nur schwierig gestalten, war aber nicht unmöglich. (Probe erschwert um 20%)
Nicht auszudenken jedoch, wenn sie plötzlich beim zurück robben steckenbleiben würde… sie wäre mehr als nur ein auf dem Silbertablett präsentiertes Geschenk an diesen Tempel…! Auf der anderen Seite könnten sich dort jedoch auch zahlreiche weitere Optionen finden – nun galt es, die Gefahr klug abzuwägen.
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Für Leo war es ein einziges großes Spiel, als sie – augenscheinlich noch immer leicht berauscht – entschloss, die vorhandenen Zutaten zu einem explosiven Rezept zu mischen.
Und so wie man stets zu behaupten pflegte, dass Betrunkene und Kinder einen besonderen Schutzengel haben, so schien es auch zumindest hier zu jeweils einem halben Teil zu gelten.
Denn als sie die einzelnen Komponenten zusammengemischt hatte, konnte sie der Gruppe stolz das Ergebnis präsentieren – sie hatten nun eine Einheit Sprengstoff mehr und konnten diesen vielleicht beim Angriff auf den Alamodome gezielt einsetzen um noch mehr Verwirrung zu stiften und sich so den Überfall auf ihre Feinde zu erleichtern.
Probe Leo: Kochen: Bestanden! (erleichtert!)
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„Also, der Plan sieht folgendermaßen aus – wenn sie kommen, um dich zu holen, Ben, da du unser letzter verbliebener Scavenger bist, dann postierst du dich ganz hinten im Raum und machst ordentlich Rabatz. Die Gelegenheit werde ich dann dazu nutzen, nach draußen zu entwischen und unsere Leute zu suchen, sofern sie noch leben.“
Die Stimme von Morris war deutlich zu erkennen und es war erstaunlich, mit welcher Autorität der einstige Lebemann nun das Kommando über die Gruppe übernommen hatte.
Für Lisa und Eryn war damit jedoch auch klar, dass wahrscheinlich weder Wingman noch Sheng noch in dieser Zelle waren, sonst hätten sie wohl die Rede geführt. Vielleicht waren die Beiden woanders untergebracht, vielleicht waren sie mittlerweile schon tot.
Doch dann war eine laute und frustrierte Stimme zu hören, sie erkannten Blades, die den Tränen nahe war: „Das ist doch alles Bullshit… Sie haben Georgina gefoltert und Sheng und Beiden gesagt und BEWIESEN, dass unsere Leute tot sind. Es wird Niemand kommen uns zu retten…“ Ihre Stimme erstarb in einem Schluchzen und die beiden Frauen konnten deutlich spüren, wie die Stimmung in der kleinen Zelle kippe.
„Glaube ich nicht.“, kam dann entschlossen und mit Nachdruck von Morris. „Denkt doch mal nach – denkt doch einmal drüber nach, welche Sonderbehandlung sie Alex hier zuteil hatten werden lassen oder auch dir, Sylvia? Warum sollten sie die Familien unserer großen Helden verschonen, wenn nicht, um sie als Pfand oder Geiseln einzusetzen.“ Morris Stimme klang hoffnungsvoll und er versuchte, die anderen sichtlich mit guter Laune anzustecken.
Die beiden Frauen erkannten, dass ein Großteil ihrer Leute in den zwei großen Zellen festgehalten wurden, zu Denen der fette Mutant den Schlüssel hatte und trug.
Und es schien, als wären ein Teil der Verschleppten derzeit noch an einem ganz anderen Ort…
Geändert von Daen vom Clan (27.10.2015 um 22:17 Uhr)
Haile überlegte kurz, ob sie die Gefahr klug abwägen sollte.
Nah.
Sie hatte ohne nachzudenken Niki beschützt. War auf das Schiff in Little Cadiens gegangen. Den Kran einstürzen lassen. Jakal gerettet. Kerosa gerettet. Raoul geküsst. Der letzte Punkt gab den Ausschlag, als die sich elegant von dem Schutthaufen fallen ließ. Fast lautlos landete sie neben der Barrikade und orientierte sich in dem scheinbar unendlich langen, engen Gang. Ein paar Treppen führten nach oben, ein paar nach unten in das große Zentrum des Tempels.
"..."
Sie spürte es. Große Mengen an Gereinigten, an Gestärkten. Unfassbar große Mengen. Alle.
Okay. Das wäre keine gute Idee. Aber oben...die großen Väter liebten ihre Nester ganz oben im Tempel. Von dort aus hatten sie den Blick auf ihre Untertanen. Dazu würde auch passen, dass der lange, westliche Gang quasi vollkommen vom Rest des Tempels abgeschirmt war. Die großen Väter und Meister liebten diese Art der Inszenierung. So anders als Sheng. Der Gedanke an ihren Vater - ihren eigentlichen, moralischen Vater - lies ihr Herz hüpfen.
"..."
Und da war noch eine andere Sache... Theoretisch gesehen war sie immernoch Kultistin. Sie sah aus wie eine Kultistin. Bewegte sich wie eine Kultistin. Trug die Kleidung der Kultistinnen. Es war durchaus möglich, dass die einfachen Wachen - Gereinigte von niedrigem Rang und noch niedriger Intelligenz - nicht zwischen Haile und den anderen sterblichen Kultisten unterscheiden konnten. Im Tempel wurde sie schließlich auch nie angegriffen. Sie hatte sich über den Mechanismus nie wirklich Gedanken gemacht...
Sanften Schrittes setze sie sich in Bewegung. Ihr erstes Ziel war die Sicherung des Ganges vor ihr - vielleicht konnte sie ja von hier aus schon ein paar Rückschlüsse auf den Tempel an sich ziehen oder etwas interessantes beobachten?
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"Wie können wir helfen?"
Ha. Jäger musste aufpassen, dass ihm kein Schnauben entfuhr.
"Wir schon in Position. Infiltrieren den Dome mit unseren Leuten. Dann wir schlagen zu. Diese Matschbirnen denken, dass wir noch nicht seien hier. Liegen falsch. Ihr müsst bewahren Ruhe. Und wenn Zeit gekommen, uns folgen, keine Diskussion. Helft euch gegenseitig. "
Der Russe kratzte sich an der Stirn und überlegte fieberhaft, wie die Eingesperrten ihnen helfen konnten.
"Habt ihr irgendwas gesehen, als ihr hergebracht wordet? Was ist los auf dem Spielfeld im Zentrum?"
Mit absolut irritiertem Blick sah sie Lancaster hinterher und schüttelte mit fast schon bekümmert em Gesichtsausdruck den Kopf. Auch ihre Stimme klang traurig.
"Ist der immer so? Kann man ich froh sein, dass er keine Waffe auf mich gerichtet hat, weil ich ihn kritisiert habe? Und so jemand ist Anführer?"
Sie kicherte, als November sich auf die Hinterpfoten stellte,seine Vorderpfoten auf ihre Schultern legte und ihr übers Gesicht schleckte, und schlang die Arme um ihn.
"Danke, mein Freund. Und jetzt Ab, du bist schwer." Lachte sie und schob ihn runter.
"Wie auch immer. Frank, Léo, wollen wir uns nützlich machen? " Sie grinste schief und schob sich eine Strähne ihrer schwarzen Haare hinters Ohr.
Boom, Baby!
Zwar wusste Léo nicht, was genau sie da zusammengebastelt hatte, aber sie war sich absolut sicher, dass es eine fantastische Explosion abgeben würde.
Das hatten wohl auch andere mitbekommen, denn zumindest der Bulle stand auf einmal neben ihr und sprach sie an. Diese elenden Sprinter auf einmal.
„Hallo Leo. Was für einen Sprengstoff hast du da genau hergestellt? Also von der Wirkung her und dem Auslöser. „
Wieso hatte er auf einmal die Weisheit mit Löffeln gefressen und machte so verflucht gewiefte Aussagen? Oder sie hatte das vorher nie mitbekommen, weil sie ihm nie zugehört hatte. Wie man’s nimmt.
Skeptisch betrachtete Léo ihr Werk, grinste dann ihr Gegenüber an und hob die Schultern, als würde sie sagen:
"Das finden wir raus, wenn es soweit ist..."
Aber Reden war immernoch verdammt anstrengend, die nebelige Wolke war da unerbitterlich. Aber es ging ihr gut. Mary ploppte wie aus dem Nichts vor dem Sichtfeld der Mexikanerin auf. Verdammt, dass die sich auch nicht ankündigen können.
"Dein plüschiger Freund benimmt sich wie der letzte Affe.“
Warum fängt sie schon wieder damit an? Hatte sie sie nicht in die Wolke geschickt, damit sie nicht mehr an Álvaro denken musste? Wieso folterte die Jägerin sie dennoch trotzdem damit, immer wieder von ihm zu reden und so zu tun, als wäre er noch da.
War das am Ende Absicht, um sie noch mehr als so schon leiden zu lassen?
Ein tiefer Stich in ihrem Herzen machte sich breit und Léo versuchte alles, den Nebel darüber zu legen.
„Ich verstehe nicht, warum er dich jetzt alleine lässt,wenn ihr schon so lange miteinander unterwegs seid.“
Bitte hör auf damit.
„Ich meine, du warst damals noch ein kleines Mädchen...zumindest, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Ihr kennt einander wie sonst niemand, du verteidigst ihn sogar noch, obwohl er dich alleine lässt...“ Bitte hör doch endlich auf damit. Léo fixierte eine übermäßig hässliche Deckendekoration und versuchte, Marys Worte auszublenden. Das war nicht fair. Sie hatte überhaupt keine Ahnung von ihr und ihrer Geschichte mit Álvaro, gibt ihr irgendwas, damit sie vergessen konnte und einfach gut drauf war, nur, um nun zu versuchen, sie mit einem gewaltigen Arschtritt in den drohenden Abgrund zu bugsieren. Mit Anlauf.
"Tut mir leid. Ich habe versucht, mit ihm zu reden. Aber er ist stur...zu stur.Aber der kriegt sich schon wieder ein."
Verdammte scheiße, er ist WEG, was daran konnte oder wollte sie nicht verstehen. Léos Augen wurden feucht, der Nebel so licht.
Ihr ging es nicht mehr wirklich gut.
Das Hemd von Marys Vater baumelte auf einmal vor ihrer Nase
"Da du jetzt ja anscheinend wieder klar genug im Kopf bist, um selbst mit Chemikalien herumzuwerkeln:Zieh es an. Keine Sorge, der Stoff beißt nicht. Du kannst natürlich auch weiterhin so leicht bekleidet wie bisher rumlaufen. Das könnte auf einige der Kultisten zwar eine angenehm verwirrende Wirkung haben, aber ich glaube nicht, dass du es darauf abgesehen hast." Sie kicherte leise, als ob sie sich das gerade bildlich vorstellen würde. "Außerdem bietet dir langärmliche Kleidung Schutz, wenn auch nur geringen. Und ach ja, warum hast du mich vorher so verdattert angeschaut, als ich hier sauber gemacht habe? "
Sie schüttelte nur den Kopf und ging einen Schritt zurück. Ihre Zunge fühlte sich wie Gummi an, endlos groß in ihrem Mund. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Da waren so viele negative Gedanken, die diese Worte bei ihr auslösten und die sich hervorkämpfen wollten, aber noch zurückgehalten wurden.
"Mensch... schönes Rot, Dr. Hummer."
Die Stimme Hjus durchschnitt den Raum und Léo wandte sich nach ihm um.
Unwillkürlich musste sie dümmlich grinsen.
"Euer Anführer"
Was sollte dieser be-scheidene Tonfall?
"scheint sich Zeit zu lassen. Wollen wir ihn suchen gehen? Die anderen vielleicht auch? Nachher ist ihnen was passiert."
Was? Er stand doch direkt da....?
Léo entschied sich, ihren Rucksack wiederzuholen und zu kontrollieren, ob noch alles da war. Normalerweise würde sie sich wohl jetzt zurücklehnen und die sich anbahnende Eskalation reinziehen, aber naja... es war nichts wirklich normal im Moment.
Offenbar war Hju nicht amüsiert über Marys Gebaren und sagte ihr das auch so.
"Und was habt ihr mit Léo und Howard angestellt? Die beiden sehen... nicht so besonders aus."
Hallo? Kaum hatte sie kein halbdruchscheinendes Kleid mehr an, dass ihr kaum über den Hintern reichte und ihre Nippel durchscheinen ließ, sah sie nicht mehr besonders aus? Trotz rotem BH, den Mary so anstößig fand?
Léo verstand die Welt wirklich nicht mehr und rieb sich lansgam die Brust, das Stechen pulsierte in ihr und kämpfte sich durch den Nebel.
Was darauf folgte war eine Ansprache der Jägerin, die...überhaupt keinen Sinn machte. Wie alt war Mary eigentlich, so alt wie Haile? Älter, jünger? Und spuckte Reden und Weisheiten aus, als wäre sie in den 50ern und hätte die meiste Zeit in der alten Welt verweilt, was einfach nicht sein kann.
Doch dann kam das:
"Und Léo sieht bedrogt aus, weil sie genau das war beziehungsweise noch ist. Ich habe mir die Freiheit genommen, ihr was zu geben, nachdem sie dermaßen einen psychischen Zusammenbruch hatte, nachdem sie alleine in der Apokalypse durch die Gegend getigert ist und völlig aufgelöst zurück gekommen ist, dass es mir dann doch lieber war, dass sie eine Weile zugedröhnt ist, als dass sie sich weiter übergibt, hyperventiliert, zittert, sich am Ende immer weiter in die Geschichte reinsteigert und irgendwelche autoagressiven Dummheiten begeht.Falls es dich beruhigt: Sie hat mich darum gebeten."
Jedes Wort war wie ein Schlag in ihr Gesicht und spülte die letzten Nachwirkungen der Droge fort. Wieso wird sie von einer Typin, die mindestens 10 Jahre jünger als sie war, behandelt, als wäre sie ein Baby? Sie ist fast ihr ganzes scheiß Leben allein durch die Gegend gelaufen. Wieso erdreistet sie sich, über sie zu urteilen und so zu tun, als kenne sie sie?
Und sie hat ihr keinen gefallen getan, sie hat ihr irgendeine Scheiße gegeben, um dann locker fröhlich Salz in ihre offensichtliche Wunde zu streuen. Entweder war sie die sadistischste Frau, die Léo jemals getroffen hatte, oder sie war einfach zu dumm, zu merken, was sie tat.
Mary war doch völlig falsch verbunden.
Ihre Knöchel traten weiß hervor, als Léo sich mit den Händen in die Henkel des Rucksacks verkeilte, um mit der Flut an Zorn, Trauer und ... sich selbst klarzukommen, die sie nun zu überschwemmen drohte.
„Dir wird es nicht so gut gehen, wenn die Wolke weg ist“
Ach ne, das merkt sie jetzt auch.
Gott sei Dank redetet Hju mal Klartext mit der Jägerin, ehe er sich, offensichtlich mehr als sauer, mit einer Flagge in der Hand wieder davonmachte.
Lange blickte sie stur auf die Tür, durch die er verschwunden war und versuchte ihre Gedanken zu ordnen und vor allem nicht in ihrem Gefühlschaos zu ertrinken.
"Ist der immer so? Kann man ich froh sein, dass er keine Waffe auf mich gerichtet hat, weil ich ihn kritisiert habe? Und so jemand ist Anführer?"
Wow. Sie hat echt den Schuss nicht gehört.
"Wie auch immer. Frank, Léo, wollen wir uns nützlich machen? "
Kalt sah sie Mary an, ehe sie langsam anhob.
"Hju ist ein verdammt guter Anführer und er hat Recht.“
Sie schulterte ihren Rucksack und überprüfte, wie scharf ihre Machete war.
"Ich habe nicht darum gebeten, völlig zugedröhnt zu werden, um mich jetzt danach noch beschissener zu fühlen. Warum Du so tun musstest, als ob Álvaro ....noch da wäre und mit Dir reden könnte, kapier ich nicht. Aber es war die reinste Folter, danke nochmal.“
Sie zeigte auf das Hemd.
"Wenn Dein Vater Dir so wichtig war, solltest du sein Andenken ehren und nicht Jemanden geben, der es höchstwahrscheinlich innerhalb der nächsten Stunde total einsauen wird, weil sie sich durch Kultistenhorden schnetzelt.
Probier vielleicht mal, drüber nachzudenken, was Dir Leute mit mehr Lebenserfahrung und Können sagen und nicht nur so zu tun, als wäre das riesen Scheiße, manchmal hilft das, gerade, wenn Hju es tut. Ich spreche da aus Erfahrung.
Du klingst seit der Klippe verdammt wie Jackal und glaube mir, Mary, das ist Nichts, was Du erstreben solltest.“
Sie wandte sich um und ging auf die Tür zu, stoppte allerdings noch kurz und drehte sich nochmal um.
"Danke für Deine Bemühungen um mich, wirklich, aber wenn Du das weiterhin auf diese beschissene Tour machen willst, hilf mir bitte, bitte nie wieder."
Damit trat sie hinaus aus dem Hotel und pfiff Mula zu sich.
Sie kippelte am Abgrund, sie spürte es ganz genau, aber sie durfte es nicht soweit kommen lassen. Sie musste sich ablenken.
Und ein Dome angefüllt mit einem Arsch voll Kultisten, die nur darauf warten von ihr zerschnetzelt zu werden, klangen nach der absolut perfekten Ablenkung im Moment.
Mary zuckte bei Léos harten Worten zusammen wie unter einem Schlag, folgte ihr mit Blicken und betrachtete sie dabei, als würde sie die Halbmexikanerin zum ersten Mal sehen. Lautlos entglitt das Hemd ihren Fingern und landete leise auf dem Boden.
Sie sagte kein Wort, zu Léos Schimpftirade, schüttelte dann aber, als sie raus war, den Kopf.
"Ich habe ihr gesagt, was die Kräuter machen. Ich habe ihr die Wahl gelassen. Und ich habe ihr gesagt, dass ich ihr die Wolke nicht zur Pause gebe.Ich kann nichts dafür,wenn sie die Stimme nicht hört." murmelte sie mehr zu sich selbst als zu irgendjemandem anderem.
Dann sah sie auf. Ihre Augen glänzten verräterisch, als sie das achtlos fallen gelassene Hemd vom Boden aufhob, es ausschüttelte und wieder zusammenlegte, um es sorgfältig in ihrer Tasche zu verstauen. Jeder ihrer Handgriffe war langsam, fahrig, und sie wirkte auf einmal sehr, sehr müde. Langsam stand sie wieder auf.
"Haben die Herren auch noch etwas zu sagen?" , warf sie leise in den Raum, ohne den Blick zu heben.
Wenn Jackman nicht so überstürzt das Gebäude verlassen hätte, dann hätte auch Frank ihm jetzt einmal seine Meinung gesagt. Er wusste das Jackman irgendwo ein guter Kerl war, nur in letzter Zeit führte er sich eher wie ein agressiver Idiot auf. Leo benahm sich leider auch nicht viel besser aber das war keine große Überraschung, leider. Immerhin hatte sie auf seine Antwort nicht agressiv reagiert, was er schonmal als einen kleinen Erfolg verbuchte.
Leicht seufzend stand nun auch er auf. Im Gegensatz zu Leo und Jackman verließ er jedoch nicht das Gebäude, sondern ging in Richtung Mary, um mit ihr zu reden. Zuersteinmal danke für deine Hilfe mit Howard. Ich bin noch nicht dazu gekommen mich zu bedanken. eröffnete er die Unterhaltung, er wollte sie mit irgendetwas positivem beginnen, auch wenn es etwas armselig wirkte.Ich stimme Leo und Jackman aka Wolverine nicht zu. Du bist eine Hilfe für uns und auch das aufräumen und so weiter waren eine gute Sache, auch dafür danke.
Und was die Kräuter angeht... ich glaube da gab es ein Missverständnis zwischen euch beiden und Leo ist ja, wie wir alle wissen, nicht unbedingt die am meisten in sich ruhende Person der Welt. Trotzdem kommen wir hier nur alle durch wenn wir zusammen halten. Ich hoffe ehrlich dass wir das hier wieder eingerenkt bekommen. Ich sollte einmal ein paar Takte mit Wolverine reden, denn auch wenn er ein guter anführer ist, gefällt mir sein Verhalten in den letzten Tagen kein bisschen.
Überrascht sah Mary auf. Man konnte erkennen,dass sie wirklich damit gerechnet hatte, dass sie noch weiter beschimpft werden würde. Langsam breitete sich ein Lächelna uf ihrem Gesicht aus, bevor sie sich mit einem Ärmel über die Augen strich. "Danke, Frank. Einfach...danke." sagte sie leise. Man konnte ihr deutlich ansehen, wie wichtig ihr diese wenigen sanften Worte waren und wie sehr sie sich bemühte, das tapfere Mädchen zu mimen. "Ich...ich bin eigentlich auch nicht so. Aber ich bekomme einfach eine furchtbare Wut,wenn ich sehe, wie Jackman mit seinen Leuten umgeht. Ich habe ihn nie aders erlebt. Und es hat sich keine so verhalten, als wäre es etwas besonderes...Ich..." sie verstummte und ihr Blick verließ sich im Leeren. Nach einem Moment des Schweigens räusperte sie sich und rückte ihren Bogen zurecht.
"Ich würde auch zum Kultistennest gehen. Vielleicht kann ich nützl...hilfreich sein. Kommt ihr mit?" Sie wandte sich wieder zur Türe, hielt dann inne. "Und warum nennst du ihn Wolverine? Was ist ein Wolverine?"
Frank lächelte ebenfalls, teils um sie aufzuheitern, teils glücklich weil sie nicht mehr ganz so niedergeschlagen war.Jackman steht, wie wir alle enorm unter Spannung seit wir gesehen haben was mit Shengs Hope passiert ist und wir gehen nunmal alle anders damit um und die Angelegenheit mit Jackal hat leider auch nicht zur Besserung seiner Laune beigetragen. Ihr hattet wirklich keinen guten start aber schimpfe mich einen unverbesserlichen Optimisten aber das kann noch werden. Und deine Hilfe die du eben angeboten hast ist ein guter Weg dahin. Ich selbst kann deine Hilfe dabei gut gebrauchen. Denn soweit ich es mitbekommen habe, müssen wir durch die alten Abwasserkanäle an den Alamodome heran, da kommen wir an die Wand eines Raumes in dem einige unserer Freunde und Verwandten gefangen gehalten werden. Diese Wand werden wir sprengen, ich genauer gesagt da ich über das nötige Fachwissen, naja, "Fachwissen" verfüge. Danach werden wir ihnen die Flucht decken müssen und meine Pistole wird da nicht ausreichen, egal wie gut ich schießen kann. Dein Bogen wäre eine gute Ergänzung und auch Jackman wird sehen das du bereit bist viel für uns alle zu riskieren. erklärte Frank und versuchte sie noch etwas aufzumuntern. Auch war er natürlich froh noch jemanden dabei zu haben, der ihm helfen konnte wenn es daran ging den Rückzug zu decken.
Und Wolverine, ganz vergessen, den kannst du ja nicht kennen, das war vor deiner Geburt. meinte Frank lachend, als er auf. Jackman kam mir jetzt schon einige Tage so seltsam bekannt vor und eben ist mir auch wieder eingefallen warum. Er ist Hugh Jackman, der Schauspieler, das hat man bei diesem verdammten Bart garnicht gesehen und er hat sich ja immer Lancester genannt. Vor dem großen Zehren war er ein weltberühmter Schauspieler, der in einigen wirklich großartigen Filmen mitgespielt hat und alles andere als schlecht verdient hat, einmal hat er glaube ich sogar die Oskarverleihung, ein Filmpreis, moderiert und dabei sogar gesungen. Meine Lieblingsfilme waren die X-Men Filme, in denen er besagten Wolverine gespielt hat, ein eher düster gehaltener Superheld. Ich gehe jetzt nicht genauer auf Wolverine ein, ich könnte viel darüber sagen und würde dich wohl nur langweilen. meinte Frank, der sich davon abhalten musste, einen Vortrag zu halten.
Hailes Herz machte einen kleinen Hüpfer, als sie einen Blick durch die schweren, schwarzen Vorhänge warf. Sie hatte eigentlich fest damit gerechnet, dass sie Sheng schon verwandelt hatten. Oder Schlimmeres.
Aber da hing er.
Wie ein Köder.
Die Gereinigten warteten. Sie lag nicht falsch, das waren wirklich, wirklich viele Untote. Aber eigentlich musste der Großmeister wissen, dass das niemanden wie sie aufhalten würde. Er wollte Sheng wie einen Köder ausstellen? Dann soll er auch mit den Konsequenzen leben. Oder eben nicht leben. Wie auch immer.
"..."
Aber Sheng war nicht der einzige Grund, warum Hailes Herz mit sanften Flügelschlagen in ihrer Brust pulsierte. Raoul. Das Mädchen wusste immer noch nicht, wie sie dieses Gefühl einordnen sollte. Aber sie würde alles daran setzen, dieses Gefühl nicht zu verlieren.
"...!"
Ja, und Wingman war auch da.
"..."
...und er bewegte sich? Es war fast ein wenig paradox, dieses Standbild im Inneren zu sehen, und die einzigen Bewegungen stammten von diesem Mann, der so gar nicht in das Bild passen wollte. Und die Tatsache, dass sich die Flüche, die Haile von ihrer Position aus noch hören konnten, mit dem monotonen Gesang des Großmeisters vermischte, machte all das noch viel bizarrer. Okay, Wingmen scheint es mit Abstrichen ganz prächtig zu gehen.
Immer noch hinter den Vorhängen verborgen versuchte Haile herauszufinden, ob sie aus der Ferne erkennen konnte, ob Sheng bei Bewusstsein war. Und ob Raoul ebenfalls noch am Leben und bei Bewusstsein war.. Das würde die Rettungsaktion ungleich einfacher machen.
Nachdem Haile geschmeidig vom Monstertruck gesprungen war, bretterte Jackman an den Kran heran. Evi sah sich nicht um, sie hatte nur dieses Gerüst vor Augen, das sie erklimmen musste. Ihr kam vor, als wäre dies der Moment, auf den sie seit Ewigkeiten hingearbeitet hatte - als wäre die Sache mit Adam nur ein Vorwand gewesen, um hier und jetzt genau an diesem Punkt sein zu müssen.
Einen kleinen Augenblick lang musste sie innehalten und sich zwingen, sich zu erinnern. An die zerstörte Heimat, die brennenden Häuser und die Spuren im Staub. Der Ring von Jäger glänzte wild an ihrem Finger, und nun richtete sie ihren Blick nach oben. Es wirkte, als würden sie Kilometer vor der Spitze trennen.
Sheng. Sheng. Sie dachte an nichts anderes, als an Sheng, als ihre Hand das Metall berührte.
Mit einem Satz war die Taucherin auf dem Gerüst und bei jedem Griff und Schritt atmete sie laut ein oder aus, um einen Rythmus zu finden und sich die Kondition gut einzuteilen. Es war als wäre sie im Wasser, nur musste sie sich vertikal nach vorne schwingen.
"...NICHT AUF IHN..." Irgendwo hinter sich hörte sie laute Rufe. "ER LÜGT!" Evi wollte sich nicht umsehen, sie musste konzentriert bleiben, aber sie bekam das Gefühl nicht los, dass es um Sheng ging. "ALLE KULTISTEN LÜGEN!" Es war Wingman, das konnte sie jetzt ausmachen. "ER LÜGT! NEIN! HÖRT NICHT AUF IHN!"
Nur einen kurzen Augenblick lang zögerte sie mit ihrem nächsten Griff, aber es war kaum mehr als ein Zwinkern lang.
Nichts würde sie aufhalten, Sheng zu retten, nichts.
Léo und Jackman kamen kurz vor der Taucherin ganz oben an, und stürzten sofort weiter zum Anführer der Kultisten, während Evi sich gerade auf den Arm des Krans hochzog.
"Evi!", hörte sie ein Rufen. Sein Rufen. Es war das erste Mal seit so langer Zeit, dass sie seine Stimme hörte, und sie befürchtete ihr Herzschlag würde aussetzen. Stattdessen winkte sie ihm durch eine kurze Handbewegung völlig dämlich zu, bevor sie vorsichtig, aber zügig an die Stelle trat, an der er hing.
„HÖRT NICHT AUF SHENG! ALLE KULTISTEN LÜGEN!“ Es war nur ein leises Echo, das Evi beim Blick auf den Mann am Kran wahrnahm.
"Ich... ich bin so froh.", sagte er erschöpft, aber erleichtert. Die Taucherin lächelte und packte das Seil. "...So froh, dich noch ein letztes Mal zu sehen."
Evi stutzte und ließ den Strick los.
"Was redest du da? Ich bin hier um dir zu helfen."
"Das kannst du. Indem du mich losschneidest."
Die Taucherin lachte auf und machte sich erneut daran, das Seil zu packen.
"Ich meine es ernst. Evi. Sieh mich an."
Widerwillig wie ein kleines Kind richtete sie ihren Blick auf ihn. Sein Gesichtsausdruck war flehend.
"Schneide das Seil durch. Wenn ich in die Grube falle, dann... dann kann ich dort das Los von Haile erleichtern. Es... ist besser so. Mach es ihr zuliebe."
Er meinte es völlig ernst. Er meinte es wirklich völlig ernst!
Evi wischte sich kurz übers Gesicht. Das konnte doch nicht wahr sein. Sie stand auf, stemmte die Hände in die Hüften und sah nach oben. Als hätte sie alle Zeit der Welt atmete sie tief durch, kämpfte mit Tränen, die sich sich jetzt nicht erlauben konnte und wandte sich dann regelrecht verärgert an Sheng.
"Idiot. Haile bringt mich um, wenn ich dich da reinfallen lasse. Ich glaube es ist an der Zeit, dass du sie mal entscheiden lässt, was gut für sie ist. Glaubst du ehrlich, dass auch nur irgendetwas leichter für sie wäre, wenn sie um dich trauert?"
Sheng sah Evi in die Augen und nickte.
"...Bist du wahnsinnig? Ich..." Wieder der Blick an die Decke. Dann nach unten. Dann zu Sheng. Er lächelte ermutigend. "...Okay."
Mit einer schnellen Bewegung schwang sich die Taucherin auf das Seil. Das rauhe Material tat in den Handflächen weh, aber ansonsten war es ein Leichtes, daran nach unten zu rutschen.
"Was machst du denn da?", rief Sheng völlig außer sich, aber da war sie schon fast bei ihm angekommen. Evi rutschte so weit nach unten, dass sie schließlich seine Schulter packen und sich an ihn heranziehen konnte. Nun hielt sie nichts, außer der Umarmung, in der sie ihn umklammert hielt. Ihre Köpfe waren nun so nebeneinander, dass ihr Mund direkt an seinem Ohr war. "Ich werde keinen einzigen Schritt mehr ohne dich gehen.", flüsterte die Taucherin dem Bürgermeister zu.
"Weißt du, was ich stets vor Augen habe, seit wir losgezogen sind, um Adam sicher ans Ziel zu bringen? Was ich Tag und Nacht, jede Sekunde, und einfach mit jedem Herzschlag von mir gesehen habe? Es war dein hoffnungsvolles Lächeln. Ich wollte allen Menschen so ein hoffnungsvolles Lächeln schenken. Und ich wollte dich noch einmal so glücklich sehen. Wenn das nicht möglich ist, dann will ich auch nicht mehr. Ich beende es, hier und jetzt."
Ohne zu zögern griff sie nun nach ihrem Beil, das an ihrer Hosenlasche hing. Es war ein wahrer Kraftakt, es nur mit einer Hand zu erwischen, aber die Taucherin merkte kaum, wie kleine Schweißperlen ihre Stirn zierten.
"Nein, das wirst du nicht tun!", rief Sheng, der nun endlich verstanden hatte, was sie im Begriff war zu tun.
"Sag mir nicht wie ich sterben soll."
Evi schaffte es gerade so, sich wieder etwas nach oben zu hangeln und mit einer Hand das Seil zu umfassen. Mit der anderen führte sie das Beil an die Schnur.
"Hör auf!" Es war nun offenbar wieder mehr Leben in den Bürgermeister zurückgekehrt, denn er begann ein bisschen zu zappeln.
"Hey, willst du dass ich runterfalle und du dann bis in alle Ewigkeiten hier hängst? Die Kultisten werden dir nämlich nicht runterhelfen, auch nicht auf die Art, wo du dann sterben würdest. Die werden gerade verprügelt."
Sheng schien einen kurzen Moment lang verarbeiten zu müssen, in welcher Situation er sich gerade befand.
"...Hör auf. Du darfst nicht wegen mir..." Er wirkte geschlagen. "Es ist ein Fehler, aber ich kann dich nicht mit in den Tod reißen."...Bist du dir sicher?" Ein Nicken.
Evi rutschte langsam wieder nach unten. "Also darf ich dich nun bitte retten?", fragte sie sanft und Sheng nickte erneut. Einen kurzen Moment lang sahen sie sich in die Augen, dann kletterte die Taucherin schon eifrig an dem Seil nach oben. Nur wenige Augenblicke später hatte sie den Strick nach oben gezogen, und glücklich keuchend half sie dem Bürgermeister aus diesem seltsamen Korsett zu kommen.
"Ich wollte das nicht. Es wäre für Haile wirklich besser, wenn ich jetzt da unten liegen würde." Es wirkte, als müsste er dies unbedingt nochmal loswerden, weil es sein Gewissen plagte, aber er hatte den Widerstand längst aufgegeben.
Evi half Sheng, der natürlich geschwächt war, so gut es ging wieder nach unten zu kommen. Es war nicht einfach, jemanden zu stützen und gleichzeitig zu klettern, aber nach unten war es definitiv einfacher als nach oben. Sie hatte einen Teil des Seils mit ihrem Beil abgeschnitten und es zur Sicherheit um ihre Hüfte und dann um seine gebunden, so dass sie auch im Notfall noch etwas ausrichten konnte. Außerdem...
"Nicht dass du auf die Idee kommst, dich noch irgendwo in die Tiefe zu stürzen.", meinte die Taucherin grinsend, als sie eine kurze Pause einlegten. Doch Sheng grinste überhaupt nicht und schüttelte ernst den Kopf.
"So nicht. Außerdem ist die Entscheidung gefallen. Und jetzt muss ich auch mal dein Leben retten... oder es zumindest so gut ich kann schützen." Ich werde keinen einzigen Schritt mehr ohne dich gehen.